The Sly Trilogy im Test

PlayStation3

Als SEGA's Sonic seinen zweiten 3D-Ausflug feierte und Mario sich gerade mit seinem Sonnenschein-Abenteuer auf dem Gamecube viele Feinde machte, tauchte auf der PlayStation 2 ein erneuter Maskottchen-Versuch neben Ratchet & Clank, Jak & Daxter und Crash Bandicoot auf. Sein Name lautete Sly Cooper, ein diebischer Waschbär aus einer Meisterdieben-Familie. Zusammen mit Bentley, eine von Technik faszinierte Schildkröte, und Murray, das pinke Fluchtwagen fahrende Nilpferd, beschließt er die Welt durch Diebstähle an Verbrechern ein klein wenig besser zu machen. Dank des damaligen großen Erfolgs bietet sich im heutigen HD-Remake Wahn eine Collection für die PlayStation 3 an, welche alle erschienenen Teile zusammenfasst. Heraus kommt die „The Sly Trilogy“, die wir auf Herz und Nieren überprüft haben!

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Alle drei Ableger befinden sich auf einer einzigen Blu-Ray Disc und bieten neben der HD Aufpolierung selbstverständlich ein angepasstes Bildschirmformat, waren die PS2-Klassiker doch noch im 4:3 Format, und Trophy-Support inklusive drei Platin-Trophäen. „Gratis dazu“ gibt es optionale 3D- und Move-Unterstützung, die dazugehörige Hardware natürlich voraus gesetzt. PlayStation Move wird allerdings nicht in den drei Hauptspielen verwendet, sondern in den vier separaten Minispielchen, welche offensichtlich gezwungen in das Spiel integriert werden sollten. Also legt den Leuchtkugel-Controller zu Seite und nehmt ein ordentliches Pad in die Hand, denn Sly kann auch acht Jahre nach seinem Erstauftritt noch begeistern. Im ersten Teil namens Sly Raccoon geht es um die Wiederbeschaffung eines uralten Familienbuches, nämlich das Buch der Meisterdiebe. Dieses wurde vor langer Zeit von den Teuflichen Fünf geklaut und, wer hätte es gedacht, in fünf Teile zerschnipselt. Einer dieser teuflichen Fünf ist die mechanische Eule Clockwerk, deren erneuter Zusammenbau in Sly 2: Band of Thieves verhindert werden muss. Den Abschluss der Trilogie macht Sly 3: Honor Among Thieves, in dem sich Sly zusammen mit einigen anderen Meisterdieben vereint um den geheimnisvollen Coopertresor zu finden.


17549Sly_Collection_7.jpgDas Erfolgsrezept des ersten Teils zieht sich dabei durch die gesamte Trilogie. Sly Cooper zeichnet sich nicht nur durch spaßige Jump'n'Run Einlagen aus, sondern auch durch die abwechslungsreichen Minispiele, sowie den Geschicklichkeitsübungen, bei denen sich ganz nach Metal Gear Solid oder Splinter Cell Art durch Laserbarrieren und tiefen Abgründen vorbei manövriert werden muss. Im Laufe der drei Teile ist es auch möglich mit mehr Charakteren als nur Sly Cooper zu spielen, sowie neue Spezialangriffe zu erlernen, was für verschiedene Herangehensweisen in den Missionen sorgt. Den Großteil machen allerdings die Stealth-Einlagen durch die immer komplexer werdende Spielwelt aus, bei denen nicht nur wild geklettert, sondern auch mal Schlüssel aus Hosentaschen geklaut werden müssen. So gesehen in Teil 2, was durch den großen Spionage-Anteil ein klein wenig von James Bond hat. Den leider etwas missglückten Schluss der Serie macht Sly 3. Es gibt eine ähnlich große Welt wie im Vorgänger, auch sind mehr Charaktere am Start. Dennoch fühlt sich der Abschluss im Vergleich zu seinen Vorgängern eher schwach an. Jeder Teil bietet puren Spielspaß von ungefähr 10 bis 15 Stunden, womit der Spieler, dank dem geringen Preis, für wenig Geld viel Spiel bekommt. So etwas erlebt man heutzutage leider nicht mehr oft. Zu den Negativpunkten lässt sich die teils nervige Kamerasteuerung nennen, welche sich im Laufe der Trilogy zwar bessert, dennoch über die Zeit sehr eingestaubt wirkt.


17545Sly_Collection_3.jpgGrafisch ist die Sly Trilogy natürlich deutlich schärfer und hübscher anzusehen als die PlayStation 2 Vorlage. Das Spiel bietet einen schicken Cel-Shading Look, der durch das HD-Gewand ordentlich aufpoliert wurde. Auch heute sprüht der Grafikstil von Sly nur so vor Charme und kann begeistern, ohne dabei die Grenze des Grafikchips auch nur annähernd zu erreichen. Vertont ist der Oldschool-Hüpfer ebenfalls, nur leider etwas schlecht als recht. Die deutschen Synchronstimmen klingen etwas zu sehr bemüht, was den Spielspaß allerdings nicht mindert. Die jungen Spieler werden sich definitiv darüber freuen.

Tobias meint:

Tobias

Mit der Sly Trilogy erscheint endlich mal wieder ein gutes Jump'n'Run für die PlayStation 3, auch wenn es nur eine Neuauflage ist. Selbst acht Jahre nach der Premiere macht Sly Cooper noch eine gute Figur und kann dank der HD-Aufpolierung im neuen Glanz erstrahlen. Die Steuerung, insbesondere die Kamera, wirkt etwas eingestaubt, doch dank des Charmes lässt sich dies verschmerzen. Sly klettert, kämpft, hüpft und schleicht noch genau so gut wie am ersten Tag. Dazu gibt es eine 3D-Option, bei dem Besitzer eines schicken 3D-Fernsehers Sly in einer anderen Dimension spielen können, sowie optionale Nutzung des PlayStation Move Controllers. Dabei handelt es sich aber nur um vier kleine separate Minispiele, die nach kurzer Zeit schon keinen Spaß mehr machen. Mit einer Spielzeit von ungefähr 40 Stunden ist man mit den drei Hauptspielen sowieso gut bedient. Wer immernoch sehnsüchtig auf ein neues Ratchet & Clank oder gar Jak & Daxter wartet, sollte sich auf jedenfall mit der Sly Trilogy die Zeit verkürzen können.

Positiv

  • Viel Charme
  • 3D-Support
  • Viel Spielzeit für wenig Geld

Negativ

  • Kamera von Zeit zu Zeit etwas bockig
  • PlayStation Move Unterstützung nur Beilage
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The Sly Trilogy Daten
Genre Compilation
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz 720p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 3. Dezember 2010
Vermarkter Sony
Wertung 8
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