Maximo vs. Army of Zin im Test

PlayStation2
Die „Ghouls´n´Ghosts“-Reihe zählt seid grauer Videospiel-Vorzeit zu Capcoms Evergreens. In den 80ern debütierte der Erstling „Ghosts´n´Goblins“ auf Spielkonsolen (NES, Super Grafx) und schuf sogleich die charakteristischen Merkmale der Serie: Ritter Arthur rettet eine holde Maid aus den Fängen blutgieriger Untoter und verliert bei Feindkontakt Teile seiner Rüstung, bis er letztlich in Unterwäsche über den Friedhof joggt.
Des weiteren waren die Hack´n Slays seid jeher für ihren unmenschlichen Schwierigkeitsgrad bekannt. Ich erinnere mich noch an Super Ghouls ´n´Ghosts für Nintendos 16Bitter, das mir den einen oder anderen Wutanfall entlockte. Selten wurde ein Zehnjähriger mehr vom zweiten Level gefordert ,,,-) Gepaart mit einem leichten Comic-Touch portierte „Maximo: Ghosts to Glory“ die beiden Stilelemente ins 128Bit-Zeitalter. In „Maximo vs. Army of Zin” haben die Ghoule und Dämonen ausgedient, jetzt geht es terminatormäßig den Maschinen an den Kragen.


"Die Specialmoves können sich sehen lassen"


Kommen wir zur dezent abstrusen Hintergrundgeschichte des Games. Vor einem halben Jahrtausend verwüsteten erbarmungslose Cyborg-Horden das Reich. Ein tapferer Ritter kämpfte mit seiner Armee gegen die feindlichen Bleichhorden und konnte die Roboterbrut letztlich in eine massive Höhle verbannen.

Held und Ritter Maximo rennt Jahrhunderte später durch einen düsteren Wald auf der Suche nach seiner holden Maid. Dort erwartet ihn gleich doppelter Ärger,,, Zum einen will ihm eine Horde Banditen das Leben schwer machen, zum anderen wird ein Dorf von den vermeidlich verbannten Roboterkriegern tyrannisiert. Tapfer stellt sich Maximo seinen Feinden zum Kampf!


"Schau mir in die Augen Kleines..."


Unverständlicherweise wurde die Weltkarte des Vorgängers wegrationalisiert. Levels lassen sich jetzt nicht mehr frei wählen, sondern müssen streng in einer Reihe absolviert werden. Das Spielsystem paart typisches Action-Adventure-Gameplay mit Jump´n Run-Einflüssen. Ihr lenkt die Geschicke eures Ritters aus der Third Person-Perspektive (Bei Bedarf nachjustierbar) und gebt den Blecheimern mit gezielten Schwertschlägen Saures.

Natürlich kennt Maximo unterschiedliche Special Moves und Combos, auch Blocken ist ihm ein Begriff. Unterwegs sammelt ihr fleissig Münzen, die ihr in kleinen Shops gegen diverse Gadgets eintauschen könnt. Upgrades für euren Degen, neue Combos, verschiedene Items und Unterhosen (!) stehen zur Wahl.


"Bei den Sprungpassagen werdet ihr des Öfteren ins Joypad beißen"


Die Sprungpassagen sind etwas fuzzelig ausgefallen. Schwebende Plattformen und zusammenstürzende Brücken erfordern Fingergefühl – leider macht euch des öfteren die Kameraführung einen Strich durch die Rechnung. Während die ersten Level noch recht human wirken, werdet ihr in höheren Spielstufen mit dem Serien-typischen Champions Leage-Schwierigkeitsgrad konfrontiert.

Neben den Endgegnern kann auch das gemeine Fußvolk eine Menge einstecken und teilt unterschiedlich deftige Attacken aus. Zocker die freiwillig den höheren Schwierigkeitsgrad wählen müssen entweder miese Cheater oder gottgleiche Wesen sein... Dennoch sollte man erwähnen, dass der anspruchsvolle Spielablauf – abgesehen von einigen Jump´n Run-Szenen – stets fair bleibt!


"Die Blechkameraden können nicht das Flair der Vorgänger einfangen"


Grafisch enttäuscht die neueste Episode etwas. Im Vergleich zum Vorgänger halten sich die technischen Verbesserungen in Grenzen. Die äußerst detaillierten Models werden durch polygonarme Levels erkauft. Während Maximo und seine Kompagnons durch einen hohen Level of Detail gefallen wirken die Polygonarchitekturen teils billig und eckig. Auch die Texturen sind Genredurchschnitt – wirkliche Matschtapeten sind aber nicht dabei.

Lob verdienen die Entwickler hingegen für den optionalen 60Hz-Modus – flimmerfreiem Spielgenuss steht nix im Wege. Das Design kann leider nicht an die erste PS2-Episode anknüpfen. Schnöde Robotermassen lassen einfach das Gruselflair der Vorgänger vermissen. Wo euch früher Wehrwölfe das Leben schwer gemacht haben, folgen nun Cyborg-Schoßhündchen eurer Pfärte. Diese passen zwar alle zum Comic-Look des Games, haben aber mit der früheren Atmosphäre nicht viel gemein.


"Den hohen Detaillevel des Helden kann die Umgebung leider nicht halten"


Vor allem die ältere Zockergeneration, die die Bitmap-Anfänge der Reihe miterlebt (überlebt*g*) hat, wird Gefallen am Soundtrack des Games finden. Die orchestralen Melodien sind zum Teil Arrangements bekannter Themes. Deutsche Sprachausgabe wird euch zwar nicht geboten, dafür wissen die englischen Sprecher zu gefallen.

Kai meint:

Kai

„Maximo vs. Army of Zin” bricht mit seinen quasi Vorgängern. Look, Design und Story haben nichts mehr mit den 2D-Großvätern gemein. Schade denn gruselig ist jetzt höchstens der Schwierigkeitsgrad. Das will ich aber nicht unbedingt als negative Kritik werten – Ghouls´n´Ghosts war schon immer speziell für Profis konzipiert und ist nun einmal ein Markenzeichen. Leider haben wir es hier nur mit einem Pseudo-Nachfolger ohne wirkliche Innovationen oder Verbesserungen zu tun. Besitzer des Vorgängers sollten sich eine Anschaffung zweimal überlegen. Notorisch Unterforderte dürfen hingegen gern einen Blick riskieren.

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Maximo vs. Army of Zin Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Erhältlich
Vermarkter Capcom
Wertung 7.8
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