Wie schon geschrieben handelt es sich bei Meteos um einen Puzzler. Das hält den Titel jedoch nicht davon ab, eine kleine nette Story zu präsentieren. Diese erzählt von einem Planeten, der zwischen all den anderen friedlichen Lebensräumen aus der Reihe tanzt: dem Planeten Meteos. Jener 'schießt' mit bizarren Teilchen um sich herum, die unter der Bezeichnung 'Meteo' die Rede von sich machen. Diese Teilchen stapeln sich auf anderen unschuldigen Planeten und verbrauchen deren Vitalkräfte - mit der Zeit verschwinden immer mehr Sterne vom Himmelszelt...
Das Intro von Meteos bringt die Story näher und zeigt worauf wir uns in Sachen Sequenzen in der Zukunft des DS einstellen können.
Durch die beängstigenden Ereignisse der jüngsten Zeit verbleiben auch viele andere Planeten nun in Angst um ihr Dasein. Doch dann wird eine sensationelle Entdeckung gemacht: durch das Zusammenbringen mehrerer „Meteo“ der gleichen Art entsteht eine Explosion, die jene Teile zurück ins All befördert und den jeweiligen Planetenbewohnern somit neue Hoffnung schenkt. Unmittelbar nach der Entdeckung dieser Verteidigungsmethode begannen alle Planeten nachzuforschen, in welchen verschiedenen Formen sie die „Meteo“ von ihrem Planeten wieder weg bekommen - der Gegenangriff kann beginnen!
Soviel zum Hintergrund des Spielgeschehens in Meteos, das Euch ansatzweise auch schon die elementaren Strukturen des Gameplay erklärt. Im Spiel geht es nämlich darum, mindestens drei gleiche Steine zusammen zu fügen (vertikal oder horizontal), um so eine Explosion hervor zu rufen, welche die darüber liegenden Steine nach oben befördert. Euer Ziel ist es, möglichst viele Steine (die 'Meteo') aus dem unteren Bildschirm heraus zu katapultieren. Um die passenden Reihen zu konstruieren bewegt ihr die „Meteo“ auf dem Touch Screen mittels Stylus. Ihr könnt sie jedoch nur vertikal verschieben - horizontales Reihenbauen wie z.B. in Zoo Keeper ist also nicht möglich.
Bringt gleiche Meteo zusammen um die darüber liegenden ins All zu befördern.
Meteos spielt auf verschiedenen Planeten. Um eine weitere taktische Prise mit ins Spielgeschehen zu packen gibt es auf jedem Planeten verschiedene Spielbedingungen. Dazu zählt vor allem das Aufgebot an „Meteo“, das nach verschiedenen "Elementen" (Wasser, Feuer, Strom usw.) unterteilt ist und welches auf jedem Planeten einen anderen Schwerpunkt setzt. Zudem sind die Gravitationsverhältnisse von Planet zu Planet unterschiedlich. D.h., das wenn Ihr eine Explosion hervorruft und somit einige „Meteo“ in Richtung oberen Bildschirmrand katapultiert, diese sich mal sehr schnell und mal ganz langsam in die Lüfte erheben. Oder aber die fliegen sehr schnell hoch, stoppen abrupt und fallen langsam wieder auf den Boden zurück. Dies ist wie gesagt von Planet zu Planet unterschiedlich.
Bevor der katapultierte Block von „Meteo“ wieder den Boden berührt habt Ihr allerdings die Möglichkeit, im schwebenden Block eine weitere Explosion hervorzurufen - nach dem bekannten System versteht sich. So sind schöne Combo möglich, die Euer Punktekonto ansteigen lassen. Auch lassen sich am Boden verbliebene „Meteo“ nach oben an die Blöcke schießen, um so vielleicht das fehlende Element in einen Block zu bekommen, damit dieser wieder in den Orbit verschwindet.
Damit man als Spieler viele Stunden mit Meteos verbringen kann, haben Mizuguchi und seine Jungs das Spiel nur so voll gestopft. Die Basis bilden hierbei vier verschiedene Modi, die an die Singleplayer gerichtet sind. Zunächst wäre da der Menüpunkt Einfach, der Euch eine schnelle Partie Meteos spielen lässt. Bevor es losgeht wählt Ihr den Planeten dessen Szenario Ihr spielen wollt, den gewünschten Schwierigkeitsgrad (fünf verschiedene stehen zur Verfügung), ob Ihr einen CPU Gegner mit dabei haben wollt sowie dessen Stärke und ob Ihr auf Leben oder Zeit spielen möchtet (beides von 1-99 einstellbar). Danach beginnt die Partie, welche erst endet, wenn eine der von Euch voreingestellten Limitierungen erreicht ist. Benutzt Ihr hier die Vorgabe von nur einem Leben, endet die Partie, wenn sich die „Meteo“ bis an den oberen Bildschirmrand gestapelt haben und Ihr nicht mehr mitkommt. In den ersten Spielstunden werdet Ihr hier kaum mehr als drei Minuten pro Partie verbringen, denn es wird zügig schwerer und Ihr müsst Euch sehr konzentrieren.
Im Simple Modus spielt ihr entweder alleine oder mit bis zu drei CPU Gegnern.
Der Modi von Meteos, der am meisten Zeit verschlingt, nennt sich Sternen Reise und ist in weitere drei Unterpunkte aufgeteilt: Gerade, Verzweigt und Netz. Hierbei geht es darum zu einer Reihe von aufeinander folgenden Planeten zu reisen und auf jedem einzelnen ein wenig aufzuräumen. Habt Ihr das geschafft geht es zum nächsten Planeten - das geht immer so weiter bis Ihr schlussendlich auf Meteos trefft, den Planeten der für das ganze Chaos zuständig ist. Übersteht Ihr auch diese Aufgabe gibt es ein kleines Outro und sehr nett gemachte Credits zu sehen.
Die drei Unterteilungen des „Sternen-Reise-Modus“ unterscheiden sich in ihrem Aufbau untereinander. Gerade stellt Euch eine fest vorgegebene Reihe von Planeten. Verzweigt bietet Euch nach jedem beendeten Planeten die Wahl zwischen zwei anderen Lebensräumen, die Ihr als nächsten retten möchtet. Die letzte Variante gibt Euch für jeden Planeten eine bestimmte Mission auf, die es gilt abzuschließen - dabei handelt es sich meistens um Zeitlimits oder eine bestimmte Menge „Meteo“. Bei allen drei Varianten könnt Ihr vorab den Schwierigkeitsgrad in fünf Stufen einstellen.
Der Missions Modus gleicht im Aufbau genau dem Einfachen Menüpunkt - allerdings wird am Ende einer Mission Eure Punktezahl gespeichert, so dass ihr hier schön auf Highscore Jagd gehen könnt. Auch der letzte Singeplayer Modus, Zeitkampf, ist noch einmal in verschiedene Aufgaben unterteilt. Dabei geht es dann darum, wieviele Punkte Ihr in zwei oder fünf Minuten machen könnt, bzw. wie lange ihr braucht um 100 oder 1000 „Meteo“ verschwinden zu lassen. Besonders die 1000 „Meteo“ Aufgabe ist absoluter Wahnsinn, selbst nach 20 Stunden Gesamtspielzeit seht Ihr hier noch kein Land... Habt Ihr auf all das keine Lust mehr, stehen euch immer noch zahlreiche Multiplayer Möglichkeiten zur Verfügung (bis zu 4 Spielern). Das Feature eine Demo des Spiels an einen anderen DS Besitzer zu schicken (wie wir schon aus Polarium kennen), bietet Meteos ebenfalls.
Items wie dieser Hammer können eure Taktik schonmal durcheinander werfen...
Den letzten elementaren Teil den ich ansprechen möchte ist das große Fusion-System in Meteos. Indem Ihr - in welchem Modi auch immer - die „Meteo“ ins All befördert, werden die entsprechenden Steine (unterteilt nach den bereits angesprochenen "Elementen") Eurem Spielerkonto gut geschrieben. Anhand dieser könnt Ihr nun in vier Kategorien shoppen gehen: Planeten, Items, Edel Metalle und Sound. So erhaltet Ihr z.B. immer neue Spielwiesen - denn insgesamt bietet Meteos 32 (!) Planeten. Dass diese immer "teuerer" werden, versteht sich von selbst... auch ein Weg für Langzeitmotivation zu sorgen.
Wenn Ihr ein Item kauft besteht die Chance, dass eben jenes im Spiel auftaucht. Wird es ausgelöst geschehen diverse Dinge - sowohl positive als auch negative. Eine Rauchbombe z.B. versperrt Euch die Sicht auf einen großen Teil des Touch Screens während eine riesige Bombe in Notsituationen ganz schön hilfreich sein kann, befreit sie doch den kompletten Bildschirm von den sich angesammelten „Meteo“. Einmal erworbene Items können außerdem deaktiviert werden. Wenn Ihr also wollt, dass ein Hammer der unschöne Löcher in Eure Brocken schlägt nicht mehr auftaucht, kauft Ihr ihn und schaltet ihn im Nachhinein im Menü einfach aus. Last but not least lassen sich auch massig Musikstücke und Soundeffekte aus dem eigentlichen Spiel kaufen. Diese könnt Ihr Euch dann in aller Ruhe unter dem Menüpunkt Sounds im Extras Menü genüsslich anhören.
Bleibt mir nur noch zu sagen, dass auch die Steuerung von Meteos sich als nahezu perfekt herausstellt - auch wenn Ihr Euch zu Beginn erst einmal an die kleinen Steinchen gewöhnen müsst und in den ersten Spielstunden sicher hin und wieder eher ungewollt die falschen „Meteo“ hin und her bewegt. Auf Wunsch kann das Spiel auch über die Tasten gespielt werden, was allerdings nicht zu empfehlen ist und in den Optionen kann das HUD für Links- und Rechtshänder eingestellt werden.
Grafisch besticht Meteos vor allem durch die satte Farbenvielfalt, die Euch in manchen Planetensettings aber auch zum Verhängnis werden kann - wenn sich die Embleme der „Meteo“ z.B. pausenlos bewegen kann die Übersicht schnell leiden. Da diese Verwirrung natürlich gewollt ist richtet sich das aber zum Positiven. Beeindruckend ist auch von vorne herein die gesamte Aufmachung dieses Titels. Die Visionarität und Kreativität der Entwickler ist hier in jeder Spielminute deutlich zu spüren - und das nicht nur aufgrund der tollen Hintergründe sowie den abgefahrenen Planeten.
Auch beim Sound überzeugt Meteos - Hauptgrund dafür ist die immense Anzahl der eingebauten Musikstücke und Effekte, die auch das Spielsetting gut vermitteln. So erinnert mich die Titelmelodie des Spiels z.B. in gewisser Weise an vergangene Abenteuer mit Fox McCloud und seiner Crew. Jeder Planet verfügt natürlich über eine eigenen Maintrack, dem durch viele verschiedene Jingles immer wieder ein neues Gesicht verpasst wird. Auch wenn ich also absolut zufrieden bin mit dem Sound in Meteos, hatte ich doch - hauptsächlich wegen dem Namen Tetsuya Mizuguchi - schlichtweg mehr erwartet. Es scheint fast, als ob er seine Elemente gezielt auf die beiden laufenden Projekte (Lumines – PSP / Meteos – DS) verteilt habe: während Lumines mit vielen lizenzierten Mondo Grasso Songs einen auditiv ansprechenderen Soundtrack verpasst bekommen hat, sticht Meteos vor allem wegen seinem Gameplay aus der Menge hervor.
Meteos müsste fast schon auf die Liste für „suchtgefährdende“ Mittel kommen. Bereits bei meiner ersten Begegnung mit dem Spiel am Leipziger Flughafen Ende August (Japan Version) konnte ich kaum aufhören zu spielen. Die wieder einmal recht eigenwillige Präsentation gepaart mit einem simplen und doch gleichzeitig komplexen Gameplay wird hier für viele hundert Stunden Spielspaß sorgen. Durch Tipps im Handbuch sowie einem aufrufbaren Tutorial sollte jeder schnell die Vorgehensweise sowie spezielle Strategien für die einzelnen Planeten erlernen. Meiner Meinung sollte Meteos auf jeder Einkaufsliste eines DS-Besitzers stehen. Wer das Spiel auf der Nintendo Seite registriert kann sich anschließend in seiner VIP-Lounge auch noch ein exklusives Interview mit den Entwicklern durchlesen!