Sieht nach Märchen aus, ist es aber nicht...
Erwartungsgemäß geht es bei den Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen wenig friedlich zu. In insgesamt zehn Regionen finden die Reibereien statt, welche sich thematisch schön voneinander abgrenzen und auch die verschiedenen Vorteile der Fahrzeuge hervorragend ausspielen lassen. Fahrzeuge? Achja, hatte ich das vergessen zu erwähnen? Natürlich ist man trotz Ölkrise nicht verlegen mit durstigen Sportwagen, Landrovern und sogar einem Wohnmobil loszurasen und sich gegenseitig die Karosserie zu zerlegen.
Selbiges geschieht vorwiegend durch den Einsatz der Bordbewaffnung, die ihr in den Einsätzen varriert. Während jedes der zwölf unterschiedlichen Fahrzeug standardmäßig über ein MG im Lieferumfang verfügt, muß der Rest erst während der Action unterwegs aufgesammelt werden. Zudem gammeln auch ein paar Extras in den heruntergekommenen Arealen herum, die euch nach dem beherzten überfahren z. B. zu einer schnelleren Schußfolge oder einem kleinen Schutzschild verhelfen. Soweit also keine bahnbrechenden Neuerungen, wenngleich man das Potenzial sicherlich ganz gut ausgeschöpft hat.
Selbige Aussage lässt sich leider nicht ganz auf die grafische Natur des Moduls beziehen, denn diese hat leider einige Macken. So gibts bei Zusammenstößen zwischen zwei Kontrahenten gern schon mal chaotisch wirkende Polygonüberlappungen oder aber die altbekannten Clippingfehler bei Kontakt mit Felsformationen und Häuserwänden. N64 Fans drücken hier aber sicherlich ein Auge zu, dank Expansion Pak Unterstützung dürfen Besitzer der Speichererweiterung immerhin eine schärfere High-Res Auflösung genießen. Gut gefallen hat die rockige Mucke, die perfekt zum bleihaltigen Geschehen auf dem Bildschirm passt und sogar mir als weniger Rock begeistertem Menschen zu gefallen wusste.
Stinger Raketen sind eine äußerst effektive Waffe...
Was mich etwas gestört hat war die fehlende Action im Einzelspielermodus. Während ihr euch im Multiplayer immerhin zu zweit duellieren dürft (wo ist der 4-Spieler-Modus!?) wirds alleine recht bald schon eher fad. Anders als im nur auf die Vernichtung des Feindes begrenzten Arcademodus bietet der Quest Mode zwar teilweise auch Aufträge wie die Zerstörung eines Tanklagers, grundlegend ändert sich jedoch nichts am Spielprinzip. So landet der Titel irgendwann recht bald schon wieder im Regal und wird dann eigentlich nur noch für durchaus lustige Multiplayerabende bemüht.
Vigilante 8 geht leider schon nach wenigen Metern die Puste aus. Schuld daran sind nicht die kleineren Krankheiten wie eine ungenaue Steuerung oder vereinzelte Grafikfehler, sondern vielmehr einfach die fehlende Abwechslung für Einzelspieler. Wer hingegen öfters mal mit einem Kumpel zockt, kann sich das Modul bei vernünftigem Preis durchaus zulegen.